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Rasse-Demo zum Schaftag des Lukasmarkts in Mayen 2024

Bei herrlichem Herbstwetter wurde der Schaftag am Lukasmarkt wieder zu einem Besuchermagnet.
Jungzüchter und Züchter auf dem Schaftag Lukasmarkt 2024 mit Oberbürgermeister Meidund Marktleitung
Fabian Weiland,Konz/TR präsentiert Grau Gehörnte Heidschnucken
Prächtige Nolana aus der Zucht von Stephan Breden, Seck/WW
Braune Haarschafe mit breiter Bemuskelung von Andrea und Jan Engelmeyer in Üxheim/DAU
Jungzüchter, die sich dem Publikum vorstellen.

Es ist lange darüber nachgedacht worden, können wir in diesen Zeiten, in denen die Schafhalter und Züchter stark von dem Blauzungenseuchenzug betroffen sind, eine Veranstaltung mit Schafen durchführen? Es war die richtige Entscheidung, sich in der Situation nicht wegzuducken, sondern sich der Öffentlichkeit zu stellen, aufzuklären, in welch einer schwierigen Situation gerade sich die Schafhalter befinden. In dieser Situation ist den Schäfern nicht zu feiern, deswegen ist bewusst auf eine Prämierung der Schafe verzichtet worden. Es gibt keine Miss- und Mister-Mayen 2024. Dafür hat man regionale Züchter zur Schafrassen-Demo eingeladen. Die Schafe wurden nur teils am Halfter vorgestellt, sondern in losen Gruppen besprochen. Höhepunkt war dann in diesem Jahr das Vorführen und Präsentieren von Schafen der Jungzüchter bzw. Jungschäfer.

Neun Zuchtstätten aus der Region stellten neun Schafrassen der Region vor. Seit drei Jahren auf dem Lukasmarkt dabei ist Anje Haman-Kraut, Mendig/MYK, mit ihren gescheckten Bergschafen. In diesem Jahr zeigten die Zuchtstätte drei junge Jährlingsböcke in einem passenden Rahmen, guter Zeichnung und einer ordentlichen Bemuskelung. Ebenfalls zum dritten Mal vertreten Frau Dr. Sandra Köhnke, Heimbach-Weis/NR, mit ihren sehr rahmigen, langbeinigen weißen Tiroler Bergschafen. Holger Göderz, Rüber/MYK stellte ein sehr schickes, korrektes, rassetypisches Rhönschaf-Lamm von Ende April 2024 vor. Mit vier Grau Gehörnten Heidschnucken war Fabian Weiland, als weit gereister Züchter aus Konz/TR, mit dabei. Hier vielen gerade die kürzlich zugekauften älteren Schnucken aus der Bestandsaufgabe von Hermann Schultheis, Usch/BIT, auf. Vom oberen Westerwald stellte in diesem Jahr Stephan Breden, Seck/WW, eine Gruppe von Nolana aus. Hier zeigte das mitgebrachte Mutterschaf in seiner festen Oberlinie, breiten Rücken, das, was diese junge Rasse ausmacht. Auch die Braunen Haarschafe von Andrea und Jan Engelmeyer, Üxheim/DAU, zeigten wieder in gewohnter Weise, wie sich einer der jüngsten Haarschafrassen in Bemuskelung, Breite positiv weiterentwickeln kann. Den krönenden Abschluss bildeten sechs mitgebrachte Schwarzköpfigen Fleischschafe von Friedel und Theo Bous, Mayen-Alzheim/MYK. Die Gruppe konnte an diesem Tag in Ausgeglichenheit, Entwickelung, passenden Knochen und Rassetyp an diesem Tag begeisterten.

Die sieben angetretenen Jungzüchter oder Jungschäfer nutzen in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, dem Publikum ihre Schafe fachkundig vorzustellen. In der Ersten Gruppe traten die sechsjährige Elisa Weiland, Konz/TR, Quentin Engelmeyer, Üxheim/DAU, und Ida Moritz, Rüber/MYK, an. Die aufmerksamen Teilnehmer setzten alles bei ihren Tieren um, sodass sie alle drei auf den ersten Platz gesetzt wurden. Bei den hoch motivierten 2. Altersklasse 11 bis 14 Jahre Maresa Weiland, Konz/TR, bei den Geschwistern Johanna und Paulina Banz, Heimbach-Weis/NR und Ricarda Hamper, Lahr/BIT, war es ebenfalls sehr eng. Hier konnte sich knapp Ricarda Hamper als Klassensiegerin durchsetzen.

Dieser etwas andere Schaftag 2024 in Mayen war geprägt, die Bevölkerung aufzuklären, mitzunehmen, was wir in der Schafhaltung machen. Die Sicht auf die Tierhaltung nicht zu vermenschlichen. Die Schafhaltung ist ein wichtiges Bindeglied in der Biodiversität, das auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Landschaftspflege, Erhalt der Kulturlandschaft, spielen wird und muss.

Wollen wir hoffen, dass jetzt bei dem erstmaligen Auftreten der BTV-12 in den Niederlanden, bei der von Frankreich kommende neue aggressive BTV-8 Variante und aus dem Süden Europas kommende BTV-4, die Impfstoffhersteller sich zügig um einen angepassten Kombi-Impfstoff bemühen? Es wäre gut, wenn vor dem Weideaustrieb 2025 zeitig den Schaf- und Rinderhalter solch ein Impfstoff bereitgestellt würde. Dann wird es auch in den nächsten Jahren einen Schaftag in gewohnter Form am Lukasmarkt in Mayen geben.

Der große Zuschauerzuspruch, den vielen Gesprächen rund um die Schau belohnt jeden Aussteller und macht klar, wie wichtig solche Veranstaltungen für die Zucht und den Berufsstand sind.

Bilderlink >>>

Heinrich Schulte, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz

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Tier, LVSZ

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