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RZRobot – das ist NEU!

Vor etwa 10 Jahren wurde zur August-Zuchtwertschätzung der neue Zuchtwert RZRobot eingeführt. Im Jahr 2022 hat der BRS eine Umfrage zu diesem Thema durchgeführt. Praktiker sollten dabei angeben, wie aus ihrer Sicht der ideale RZRobot zusammengesetzt sein sollte.

Die Ergebnisse flossen mit in die Weiterentwicklung des RZRobot ein. Auch die Technik der automatischen Melksysteme (AMS) wurde in dieser Zeit weiterentwickelt. Ebenso wurden in den letzten 10 Jahren neue Zuchtwerte eingeführt, die ebenfalls Berücksichtigung im RZRobot finden sollten. All diese Gründe führten zu einer Überarbeitung des RZRobot und der neue RZRobot erschien zur August-Zuchtwertschätzung 2024.
Die Anzahl der Betriebe, die mit einem automatischen Melksystem ihre Milchviehherde melken, nimmt zu. Daher wird auch die Nutzung des Zuchtwertes RZRobot immer wichtiger für viele Betriebe. Die Merkmale und deren Gewichtung im RZRobot sind nochmal an die aktuellen Herausforderungen des AMS-Melkens angepasst.
Folgende Merkmale finden in dem neuen RZRobot keine Berücksichtigung mehr:

  • Zellzahl (RZS) – vorher mit 15% Gewichtung berücksichtigt
  • Fundament – vorher mit 15% Gewichtung berücksichtigt 

Neu hinzu kommen folgende Merkmale:

  • RZEuterfit – 10% Gewichtung 
  • Bewegung – 15% Gewichtung 
  • Strichplatzierung vorne – 10% Gewichtung 
  • Euterbalance – 10% Gewichtung 

 

Zusammensetzung des neuen RZRobot (modifiziert nach milchkuhmagazin)
Das Merkmal Fundament wurde also durch die Bewegung ersetzt. Milchviehherden mit AMS-Systemen laufen viel im Stall, da sie tendenziell öfter zum Melken gehen. Daher sollte dieses Merkmal auch Berücksichtigung in der Berechnung des RZRobot finden. Die Merkmale Strichplatzierung vorne und Euterbalance stechen hervor. Die Euterbalance wurde von vielen Praktikern gefordert, da gerade, wenn das Vordereuter tiefer als das Hintereuter aufgehangen ist, haben die AMS große Probleme beim Ansetzen des Melkzeuges. RZS wurde im neuen RZRobot durch den Zuchtwert RZEuterfit ersetzt. Weiterhin werden die Merkmale Melkbarkeit, Euter, Strichplatzierung vorne und hinten und die Strichlänge integriert. 
Zudem haben wir unten den berücksichtigten Merkmalen sogenannten Optimalmerkmale. Das bedeutet, dass sowohl positive als auch negative Abweichungen vom Optimum gleichermaßen „bestraft“ werden. Extreme Ausprägungen eines Merkmals sind nicht erwünscht. Daher wurden neue Ober- und Untergrenzen für diese Merkmale festgelegt. 

Christiane Reif-Lanser, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz

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Beratung, Tier

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