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Abschlussveranstaltung EIP-Agri-Projekt „Regenerativer Pflanzenbau“

Regenerativer Pflanzenbau – Möglichkeiten und Grenzen: Nach dreijähriger Projektzeit geht das EIP-Agri-Projekt „Regenerativer Pflanzenbau – Neuer Ansatz für einen resilienten und regenerativen Pflanzenbau in einer produktiven, aber trocken warmen Ackerbauregion (Rheinhessen)“ Ende November zu Ende, was den Anlass zu einer großen Abschlussveranstaltung gab.

Das EIP-Agri-Projekt „Regenerativer Pflanzenbau“

Die Abschlussveranstaltung, welche in den Räumen der Landwirtschaftskammer RLP in Bad Kreuznach stattfand, stand unter dem Motto „Regenerativer Pflanzenbau – Möglichkeiten und Grenzen“. Neben den Erkenntnissen der dreijährigen Projektlaufzeit bot das Programm Fachbeiträge zum Thema Boden, Humus und Erosionsschutz für Praktiker, Berater und Interessierte.

Zu Beginn der Veranstaltung richteten der Vorsitzende des Fachausschusses Pflanzenbau und beteiligter Landwirt der OG, Adolf Dahlem, Ökonomierat Eberhard Hartelt vertretend für die LWK Rheinland-Pfalz, der Staatssekretär des Landwirtschaftsministeriums RLP Andy Becht sowie die Vorsitzende des NABU RLP, Cosima Lindemann Begrüßungsworte an die knapp 70 Praktiker, Berater und interessierten Gäste. Erfreulich war, dass nicht nur Gäste aus ganz Rheinland-Pfalz, sondern auch aus den benachbarten Bundesländern teilgenommen haben.

Im Anschluss an die Grußworte stellten Knut Behrens, Beratungsring Ackerbau, und Benjamin Klauk, TH Bingen, die Ergebnisse der gesamten Projektlaufzeit vor und gaben ein Resümee. Das System der Direktsaat mit Zwischenfruchtanbau ist umsetzbar. Direktsaat bietet viele, auch agrarpolitisch geforderte, Vorteile, wie der umfassende Erosionsschutz durch die ganzjährige Bodenbedeckung. Das System ist generell deutlich schonender für die Biodiversität und Fauna, durch die reduzierte Bodenbearbeitung wird der Humusaufbau gefördert.

Nach der Mittagspause, in der ein sehr reger Austausch der Gäste stattfand, wurden weitere Themen rund um den Regenerativen Pflanzenbau präsentiert. So stellte Christine Mittermeier, Agrarbüro Mittermeier, das EIP-Agri-Projekt DaLeA („Dauerhafter Lebendmulch“) vor, welches im selben Zeitraum lief und wo es einen guten Austausch zwischen beiden Projekten und operationellen Gruppen gab. Zum Thema Humus und Humusaufbau gab Tobias Heggemann von der Landwirtschaftskammer NRW einen Einblick. Dr. Knut Ehlers vom Umweltbundesamt stellte den Boden des Jahres 2023 vor: den Ackerboden und weshalb dieser geschützt werden sollte. Abschließend gab Ulrich Stohl vom DLR RNH einen Überblick zum Thema Erosionsschutz und wie Wasser in der Fläche gehalten werden kann.

Den letzten Programmpunkt der Abschlussveranstaltung stellte eine Podiumsdiskussion mit vorherigem Impulsvortrag dar. Adolf Dahlem diskutierte mit Peter Buschei, Landwirt und Mitglied der OG, Knut Behrens, Beratungsring Ackerbau und Mitglied der OG, Dr. Friedhelm Fritsch, MWVLW und Ökonomierat Eberhard Hartelt, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes RLP Süd und Vorstandsmitglied der LWK RLP über die Umsetzung des Regenerativen Pflanzenbaus und der Direktsaat. Ein Diskussionsschwerpunkt war die Schere zwischen den gesetzlichen Rahmenbedingungen und der praktischen Umsetzung der Direktsaat mit Zwischenfruchtanbau. Es fehlt die Flexibilität und regional angepasste Maßnahmen, aber vor allem fehlt das Vertrauen in die Landwirte, welche im eigenen Interesse für den Schutz des Bodens und der Umwelt wirtschaften. Die Politik sollte die Vorteile der Direktsaat und des Zwischenfruchtanbaus viel stärker wahrnehmen und fördern, anstelle der Praxis mit Verboten weitere Steine in den Weg zu legen und eine gute fachliche Praxis damit nicht umsetzbar zu machen.

Das Resümee der Veranstaltung war durchweg positiv. Ganz besonders hervorzuheben war der offene Austausch zwischen Landwirtschaft und Umweltseite mit konstruktiver Diskussion.

Isabelle Sando, LWK RLP

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