„Hier haben wir, wie in den anderen Ausschüssen auch, dringende Themen zu behandeln. Dazu gehört vor allem die finanzielle Ausstattung der Berufsbildung durch das Land: Das muss besser werden“, forderte der Präsident.
Der neu konstituierte Ausschuss setzt sich derzeit aus 20 Vollversammlungsmitgliedern und zwei zugewählten Personen zusammen. Gewählter Vorsitzender ist erneut Marcel Müller aus Körborn, Mathias Genn aus Wehr wurde zum Stellvertreter bestimmt. Neu zugewählt wurden Dietmar Johnen, Kalenborn/Scheuern, und Manuela Seibel-Lahnert, Oberwesel. Die Geschäftsführung obliegt Referatsleiter Matthias Backes.
Marcel Müller und Matthias Backes berichteten in der Sitzung über die bisherige Ausschussarbeit. „Bereits gegen Ende der letzten Ausschussperiode diskutierten wir über eine mögliche thematische Neuausrichtung des Ausschusses. Ziel ist es, eine breitere fachliche Aufstellung zu erreichen“, erklärten Müller und Backes. Neben den Bereichen Aus-, Fort- und Weiterbildung sollten auch soziale oder sozioökonomische Themen in den Blick genommen werden. „Dazu werden die Schwerpunktthemen in der nächsten Ausschusssitzung festgelegt“, hieß es.
Auf der Tagesordnung stand neben der Vorstellung des Referates LandFrauen, Weiterbildung und Verbraucherbildung auch jene des Referates Bildung. „Die Berufsbildung als ureigene Aufgabe der Landwirtschaftskammer wird durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit voller Leidenschaft und auf qualitativ hohem Niveau umgesetzt“, betonte Referatsleiter Backes, der auch gleich eine Statistik zur Aus- und Fortbildung der Grünen Berufe in Rheinland-Pfalz vorlegen konnte: „Die Zahl der Ausbildungsverhältnisse ist konstant geblieben, und die Meistervorbereitungskurse sind gut belegt.“
Ein weiteres Ziel sei es, die Zuständigkeit für die Berufsausbildung der Hauswirtschaft insgesamt – also nicht nur wie bislang allein für die ländliche Hauswirtschaft – auf die Landwirtschaftskammer zu übertragen. Die bisherige Zuständigkeit liegt bei der ADD.
Dadurch verspricht man sich Bürokratieabbau, eine Vereinfachung der Verwaltung und Nutzung von Synergieeffekten. „Nicht zuletzt erhoffen wir uns durch die Zusammenlegung die Stärkung eines für die Gesellschaft wichtigen Berufsbildes“, so Matthias Backes. Derzeit laufen noch Verhandlungen zwischen den zuständigen Ministerien und der Landwirtschaftskammer, aber „wir sind positiv gestimmt, dass uns die Zuständigkeit übertragen wird. Dazu gehört für uns übrigens auch die Übernahme der Kosten, die bei der Ausführung dieses Auftrags entstehen.“
Außerdem wurden im Ausschuss agrarpolitische Entwicklungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte angesprochen und darüber diskutiert, wie damit für die Zukunft umgegangen werden kann. Dazu zählt beispielsweise die Umsetzung der überbetrieblichen Ausbildung im Rahmen der Berufsausbildung der Landwirte/Landwirtinnen und der Lehrkräftemangel.