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Ausschuss Raumordnung diskutiert über Hochwasservorsorge, Flächenverbrauch und Bodenordnung

Der Ausschuss für Raumordnung, Regionalentwicklung und Naturschutz der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz tagte in Bad Kreuznach. Unter der Leitung des Vorsitzenden Ulrich Schreiber widmeten sich die Teilnehmer zentralen Themen wie Hochwasservorsorge, Flächenverbrauch, ländliche Bodenordnung und dem „Schulterschluss Artenvielfalt“.
Der Ausschuss Raumordnung diskutierte unter anderem über Hochwasservorsorge und Flächenverbrauch.

Hochwasser- und Starkregenvorsorge

Dr. Ulrike Gossen (Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität) und Frank Stappenbeck (Kompetenzzentrum Hochwasservorsorge und Hochwasserrisikomanagement) stellten aktuelle Entwicklungen bei den örtlichen Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepten vor. Unter Federführung der Kommunen werden derzeit landesweit diese Konzepte erarbeitet, um die Bürger vor Ort für die Gefahren durch Hochwasser- und Starkregenereignisse zu sensibilisieren und Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Besonderer Fokus liegt dabei auch auf der Einbindung landwirtschaftlicher Betriebe in die lokalen Schutzkonzepte. Dies soll durch die Veranstaltung von Workshops mit Fachvorträgen und Feldbegehungen erfolgen. Ziel ist es, durch Bewirtschaftungsmaßnahmen möglichst viel Niederschlagswasser „in der Fläche“ zu halten, um die Hochwassergefahr in den Ortslagen zu verringern. Unter Beteiligung der Landwirtschaftskammer wurde das „Netzwerk Erosionsvorsorge“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Fachberatern der DLR sowie der Wasserschutzberatung werden in den Workshops mit den örtlichen Betrieben mögliche Maßnahmen erörtert. Der Ausschuss betonte die Notwendigkeit, dass Landwirte sich hier engagieren und ihre Ortskenntnisse in die Diskussion einbringen. Dabei wurde auch deutlich, dass bestehende Infrastruktur wie Rückhaltebecken und Entwässerungsgräben unbedingt durch regelmäßige Pflege in ihrer Funktion zu erhalten sind.

Flächenverbrauch und Nachhaltigkeit
Die steigende Flächeninanspruchnahme war ein weiteres zentrales Thema. Jörg Breitenfeld und Dr. Ninja Lehnert (Statistisches Landesamt) stellten dem Ausschuss vor, dass die tägliche Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Rheinland-Pfalz mit 7,8 Hektar einen Höchststand erreicht hat. Zwar beeinflussen auch Effekte in der statistischen Erhebung das Ergebnis, dennoch ist aus Sicht der Ausschussmitglieder dieser Wert alarmierend. Hier müssen dringend Weichen für eine Trendumkehr gestellt werden. Zu befürchten ist jedoch, dass sich die Entwicklungen durch den massiven Ausbau der Freiflächen-Photovoltaik in den nächsten Jahren weiter verstärken werden. 

Leitlinien für die ländliche Bodenordnung 2030
Thomas Mitschang (Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau) berichtete, dass derzeit Leitlinien für die ländliche Bodenordnung erarbeitet werden. Diese sollen als Rahmen für die Flurbereinigungsverwaltungen dienen und aktuelle Themen wie die Klimaveränderungen, die Energiewende, die Digitalisierung und den Strukturwandel in der Landwirtschaft berücksichtigen. Der Ausschuss nutzte die Gelegenheit, Hinweise aus Sicht des Berufstandes einzubringen. So müssen zukünftig besonders auch die steigenden Anforderungen tierhaltender Betriebe in den Fokus gerückt werden.

Schulterschluss Artenvielfalt
Ralph Gockel berichtete über den aktuellen Stand des Dialogprozesses „Schulterschluss Artenvielfalt“. Ziel ist eine starke und zielgerichtete Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Ein Abschlusspapier mit konkreten Vorschlägen befindet sich in Arbeit, wobei letzte Detailfragen noch offen sind. Einig ist man sich grundsätzlich, dass ein effektiver Naturschutz nur mit einer fairen Honorierung der Landbewirtschafter gelingen kann. 
Abschließend betonte Ausschussvorsitzender Ulrich Schreiber die Bedeutung des Dialogs und der Zusammenarbeit aller Akteure, um die vielfältigen Herausforderungen zu meistern. 

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