| 10 Fragen an ...

"Eine Welt ohne Wein wäre für mich unvorstellbar!"

"10 Fragen an ...": Mit diesem Format berichtet die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz darüber, warum sich junge Menschen für einen Grünen Beruf entschieden haben. Heute: Angelina Kappler, aktuelle Jahrgangsbeste bei der Winzerprüfung aus Weinsheim (Kreis Bad Kreuznach). Überregionale Bekanntheit erreichte die Jungwinzerin als Deutsche Weinkönigin 2019/20.
Ob Weinberg, Weinfest oder Weinlager: Für Angelina Kappler sind es die vielen unterschiedlichen Arbeitsbereiche, die den Winzerberuf so reizvoll machen.

LWK: Wo ist Ihre Heimat?

Angelina Kappler: Geboren und aufgewachsen bin ich in der Nähe von Kehl in Baden, mittlerweile lebe ich in Weinsheim an der Nahe.

In welchem Betrieb sind Sie beschäftigt/wurden Sie ausgebildet?

Mein letztes Ausbildungsjahr habe ich im Weingut Dautermann in Ingelheim gemacht. Seit dem Abschluss meiner Ausbildung arbeite ich im Weingut Weyl in Weinsheim. Das Weingut gehört dem Onkel meines Mannes.

An was denken Sie, wenn Sie morgens aufstehen und sich für die Arbeit fertigmachen?

Ich bin immer gespannt, was der Tag so bringen wird, denn in diesem Beruf gleicht kein Tag dem anderen.

Was war Ihr Berufswunsch als Kind?

Als Kind wollte ich immer Sängerin werden, da ich mich schon früh für Musik begeistern konnte.

Warum ist Ihr Beruf genau der richtige für Sie?

Ich liebe die Abwechslung das Arbeiten mit der Natur und Menschen für Weine zu begeistern. Ich kenne keinen Beruf, der so eine Vielfalt von Tätigkeit bereithält. Draußen im Weinberg sorge ich für eine gute Traubenqualität, im Keller stelle ich daraus den Wein her, und letztendlich vermarkte ich auf Weinfesten, Messen oder Weinproben die eigenen Produkte. Es ist einfach ein schönes Gefühl, etwas selbst erschaffen zu haben und dafür auch brennen zu können.

Mit wem würden Sie gerne für einen Tag tauschen?

Ich würde gerne mal einen Tag lang als Dokumentarfilmerin arbeiten. Die Natur und Tiere zu beobachten und filmisch festzuhalten stelle ich mir sehr spannend vor.

Welches Werkzeug dürften Sie auf der Arbeit auf keinen Fall vergessen?

Ganz banal – das Handy. Schnell mal was ausrechnen, einen Kunden anrufen, Wetterbericht aufrufen, Musik im Weinberg hören, Arbeiten im Keller dokumentieren, Mails beantworten und viele Sachen mehr: Auch im Winzerberuf ist so vieles digital möglich geworden und kaum mehr wegzudenken.

Warum könnte die Menschheit nicht auf Ihren Beruf verzichten?

Eine Welt ohne Wein wäre für mich unvorstellbar! Natürlich steht Wein für Genuss, aber er bringt auch Menschen zusammen und sorgt für diese einzigartige Kulturlandschaft, in der wir alle doch so gerne Urlaub verbringen!

Sind Sie lieber selbstständig oder angestellt?

Ich bin gerne selbstständig, weil ich es genieße, ein Produkt von Anfang bis Ende komplett selbst gestalten zu können, genauso wie meinen Tagesablauf.

Welche Meilensteine wollen Sie in Ihrem Berufsleben erreichen?

Mein Traum ist es, das Weingut Weyl in der Zukunft zu übernehmen und dabei auch meine eigene Handschrift und Ideen zu integrieren. Menschen durch meine Arbeit eine Freude zu bereiten und jeden Tag mit diesem Antrieb aufzustehen, ist für mich ein absolutes Privileg.

Wer sich ebenfalls in der Reihe "10 Fragen an ..." vorstellen möchte, kann sich gerne an die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz wenden, E-Mail heiko.schmitt@lwk-rlp.de.

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