| Pflanzenbau

Fachausschuss Pflanzenbau/Nachwachsende Rohstoffe zieht Bilanz und diskutiert Herbizidresistenzen

Die erste Sitzung des Fachausschusses Pflanzenbau/Nachwachsende Rohstoffe der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz stand im Zeichen des Saisonrückblicks und der zunehmenden Problematik von Herbizidresistenzen, die sich in diesem Jahr deutlich zeigten.
Der Fachausschuss Pflanzenbau beschäftigte sich unter anderem mit Herbizidresistenzen.

Die Anbausaison 2023/2024 war geprägt von überdurchschnittlich hohen Niederschlagsmengen. Während die leichten Böden in Rheinland-Pfalz diese gut aufnehmen konnten, hatten Landwirte auf schwereren Böden in Regionen wie dem Hunsrück oder der Eifel mit erschwerten Bedingungen für Aussaat und Befahrbarkeit zu kämpfen. Die Folge war eine zweite Beikrautwelle, während die Gräserbekämpfung teils an Wirkung verlor. Trotz mittlerer Erträge und durchschnittlicher Qualitäten wurden regionale Schwankungen deutlich, wobei leichtere Böden oft bessere Ergebnisse lieferten.
Matthias Kunkemöller vom DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück und Dr. Benjamin Klauk von der TH Bingen stellten aktuelle Daten zur Herbizidresistenz in Rheinland-Pfalz vor. Nachgewiesen wurden Resistenzen bei Ackerfuchsschwanz, Windhalm, Weidelgras, Flughafer und Mäuseschwingel. Besonders problematisch sind jedoch Multiresistenzen, deren Zahl seit 2017 kontinuierlich ansteigt. Die Referenten betonten die Bedeutung eines Wirkstoffwechsels und optimaler Applikationszeitpunkte. Letzteres gestaltete sich in der vergangenen Saison jedoch schwierig, da die verzögerte Aussaat im Herbst 2023 oft zu einer suboptimalen Saatgutablage führte. Die notwendige Frühjahrsbehandlung im Jahr 2024 kam teilweise zu spät, da Ungräser bereits weit entwickelt waren.
Die Landwirte stehen vor großen Herausforderungen: Trotz Einhaltung der guten fachlichen Praxis – von der Beachtung der Aussaat- und Applikationszeitpunkte bis zum Einsatz mechanischer Methoden –, bleiben äußere Faktoren wie Wetter und der Rückgang zugelassener Wirkstoffe entscheidend. Da nur selten neue Wirkstoffe auf den Markt kommen, wird weitere Forschung und Entwicklung dringend benötigt.
Zudem informierte Jan-Hendrik Müller die Ausschussmitglieder über die anstehenden Änderungen des Landesjagdgesetzes. Das Gesetz, das 2026 in Kraft treten soll, bringt neue Regelungen für die Meldung von Wildschäden. Künftig wird die Anmeldefrist auf zwei Wochen verlängert, und mehrere Schäden im Grünland können gebündelt gemeldet werden, sofern der Erstschaden fristgerecht angezeigt wurde. Weitere Informationen zu Wildschäden sind auf der Internetseite der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz verfügbar.

Isabelle Sando
Referatsleiterin Pflanzenbau
 

#Themen

Pflanzen

Teilen

Zurück