| Jahresempfang der Wirtschaft 2025

Flächenverbrauch eindämmen und Planungssicherheit herstellen

„Wenn wir so weitermachen, sind die Flächen zur Erzeugung von Nahrungsmitteln in zwei Generationen verbraucht“: Mit dieser deutlichen Aussage machte der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Michael Horper, auf den immensen Flächenverbrauch für erneuerbare Energien aufmerksam.
Kammerpräsident Horper (rechts) bei der Podiumsdiskussion auf der Bühne des Jahresempfangs der Wirtschaft.
Das obligatorische Gruppenfoto mit Ehrengast: Friedrich Merz und der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer vorne Mitte.

Horper war zu Gast auf dem Podium des Jahresempfangs der Wirtschaft in Mainz und blickte dabei auch auf die Stimmungslage der landwirtschaftlichen Betriebe. „Derzeit traut sich niemand mehr, Investitionen zu tätigen, weil die Planungssicherheit fehlt. Da ist kein Vertrauen mehr vorhanden“, appellierte der Präsident an die Politik. Unionschef Friedrich Merz, der als Gastredner für volles Haus sorgte, hörte aufmerksam zu.
Neben dem Flächenverbrauch, der vor allem durch den Ausbau der Freiflächen-Photovoltaik verursacht wird, sprach Horper auch das Thema Bürokratie aus landwirtschaftlicher Sicht an. Am eigenen Beispiel erklärte der Landwirt, wie überbordende Bürokratie auf landwirtschaftliche Betriebe wirken kann: „Wir betreiben eine Biogasanlage mit einer Vertragslaufzeit von 20 Jahren. Nun läuft der Vertrag aus, und wir werden nicht mehr verlängern. Immer neue Vorschriften und Auflagen haben uns dazu gebracht, eine gut funktionierende Anlage aufzugeben, die 1.000 Haushalte mit Strom und 100 Haushalte mit Wärme versorgt. So geht es zahlreichen Betrieben im Land.“
Gastredner Friedrich Merz griff in seiner Ansprache die Themen der Landwirtschaft auf und betonte mit Nachdruck: „Die Landwirte, Forstleute und Winzer sind es in Rheinland-Pfalz, die die Kulturlandschaft erhalten und die Wirtschaft stärken. Dazu brauchen sie keine Heerscharen von EU-Bürokraten! Sie wissen selbst nur zu gut, dass sie das Land erhalten müssen, um damit wirtschaften zu können!“ Tosender Applaus in der Rheingoldhalle.
Zwei weitere drängende Themen, die die Landwirtschaft derzeit bewegen, sind laut Präsident Horper das aktuelle Tierseuchengeschehen und die schwierige Lage im Weinbau. „Ob Maul- und Klauenseuche oder Afrikanische Schweinepest, die Tierhaltung
in Rheinland-Pfalz ist stark unter Druck und muss erhalten bleiben.“ Die schwierige marktwirtschaftliche Lage im Weinbau beschäftige die Landwirtschaftskammer ebenso. „Wenn Winzerbetriebe immer mehr Flächen aufgeben, hat das grundlegende Auswirkungen auf unser Land. Denn wir haben eine einzigartige Kulturlandschaft in Rheinland-Pfalz, die stark durch den Weinbau geprägt ist“, bekräftigte er die Aussage des Kanzlerkandidaten der Union, Friedrich Merz.

Das Video zum Jahresempfang mit allen Interviews und Ansprachen ist hier bei youtube zu sehen.
 

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