Bei bestem Wetter, entspannter Atmosphäre und voller Vorfreude reisten die Züchter der Züchtervereinigung Trier-Wittlich am Montagmorgen nach Kell am See. Auf dem Programm stand die Wahl der Miss Hochwald und nach langer Zeit nochmal ein Bambinowettbewerb mit zahlreichen Jungzüchtern. Aber dazu später mehr.
Tierschau
Den Beginn machte die Färsenklasse der Rasse Holstein. Die schicke Lambda-Tochter Rote Beete von Norbert Zehren, Kirf-Beuren überzeugte mit viel Eleganz. Das gute Euter und die guten Fundamente sicherten ihr den 1a-Platz in ihrer Klasse und später auch den Reservesieg jung. Ebenfalls aus der Zuchtstätte Norbert Zehren, Kirf-Beuren stammte der 1b-Platz. Die junge Färse Lollorosso (Victor x Gibor) wusste ihre Harmonie und ihren Körper gut in Szene zu setzen. In der zweiten Klasse traten Zweitkalbskühe in den Ring. Die Cover-Tochter ZS Gloriana von Stefan und Matthias Zens GbR, Musweiler stach mit ihrem sehr drüsigen Euter direkt ins Auge und konnte auch den Preisrichter Nici Nosbisch, Niederweis überzeugen. Sie erreichte den 1a-Platz und später auch den Titel Sieger jung. Ihr folgte auf dem 1b-Platz eine starke Yorick-Tochter von Norbert Zehren, Kirf-Beuren. In der nächsten Klasse folgten Kühe in der 3. Laktation. ZS Goldblume, eine McCutchen-Tochter, wies sehr viel Länge und Stil auf. Sie bewegt sich auf sehr guten Fundamenten und ist eine Kuh die sehr viel Ausdruck und Ausstrahlung mit sich bringt und sicherte sich so den 1a-Platz und Sieger mittel. Die Anamur-Tochter Fleur aus dem Betrieb Willems und Wollscheid GbR, Lampaden ist eine sehr komplette Kuh. Sie überzeugt mit sehr viel Harmonie und einem sehr feinen Skelett und platziert sich somit auf dem 1b-Platz in dieser Klasse. Gleichzeitig wird sie Reservesieger mittel. In der nächsten Klasse folgte die Crème de la crème. Die älteren Kühe mit 4 und mehr Abkalbungen traten in den Ring. HHH Nicole, eine Durbin-Tochter von Axel Hemmes, Damflos, hat bereits das 5. Kalb und glänzte in allen Zügen. Eine Kuh, die sehr viel Länge und sehr viel Tiefe aufweist. Dazu ein fest aufgehangenes Euter und ein breites Becken lassen sie verdient auf dem 1a-Platz in ihrer Klasse stehen. Zudem erhielt sie den Titel Sieger alt. Dicht gefolgt von der Lesson-Tochter Sonia vom Kapellenhof Krämer GbR, Manderscheid. Sie hat 4 Kälber und ist sehr ausbalanciert. Der Preisrichter beschrieb sie als äußerst komplett und für ihn war sie die Kuh mit dem besten Fundament in dieser Klasse, womit sie sich den 1b-Platz und den Reservesieg alt sichern konnte.
Fleckvieh
Zwischen den Klassen der Rasse Holstein fand auch die Prämierung der aufgetriebenen Fleckviehkühe statt. In der ersten Klasse traten fünf Fleckviehjungkühe in den Ring. Der Preisrichter Werner Hauck vom Rinderzuchtverband Franken e.V. war begeistert, welch tolle Jungkühe er prämieren durfte. Die Villeroy-Tochter Beatrice von der Zuchtstätte Willems und Wollscheid GbR, Lampaden überzeugte mit ihrem sehr guten Euter und einer guten Bemuskelung. Das gleichzeitig gute Fundament ließ sie den 1a-Platz erreichen. Den 1b-Platz erzielte die Hurly-Tochter Sabrina, eine sehr ausgeglichene Fleckviehkuh mit viel Harmonie und einer guten Bewegung, ebenfalls von der Willems und Wollscheid GbR, Lampaden. Das beste Euter in dieser Klasse zeigte die Fleckviehjungkuh von Peter Stopp, Blieskastel. Es folgte eine Klasse mit zwei Mehrkalbskühen der Rasse Fleckvieh. Der Preisrichter entschied sich auf dem 1a-Platz und somit auch Sieger alt für die Manton-Tochter Mandarine von Jürgen Knapp, Nohfelden. Diese Fleckviehkuh hat ihr 5. Kalb und zeigt ein sehr drüsiges, festes Euter mit einer sehr guten Strichplatzierung und ein breites Becken. Dazu noch trockene Sprunggelenk. Doch auch die Waldler-Tochter Pola von der Willems und Wollscheid GbR, Lampaden brauchte sich nicht zu verstecken. Sie besitzt ein sehr fest aufgehangenes Euter mit einem stark ausgeprägten Zentralband und präsentiert sich sehr vital. Diese beiden Fleckviehkühe verkörpern Langlebigkeit und Vitalität und beweisen, dass eine Doppelnutzung sehr interessant sein kann.
Limousin
Der Betrieb Johannes Schmitt, Hentern stellte eine Schaukollektion der Rasse Limousin aus. Die Tiere stammen von dem bekannten Züchter Michael Hausen, Hentern. Die Mutterkuh Utopa war bereits auf vielen Schauen unterwegs und zeigte sich an diesem Tag mit ihrem 11. Kalb Utorare. Die Mutterkuh Norell, eine Bernstein-Tochter, hatte ihr 6. Kalb dabei. Ebenfalls wurde der Jungbulle Irugo präsentiert. Dieser Igor-Sohn stammt aus einer Jocker-Mutter und zeigte sich sehr gut entwickelt.
Bambino
Ein absolutes Highlight an diesem Montagmorgen war der Bambinowettbewerb. Die Tatsache, dass die Tierschau in die Sommerferien fiel, nutzten viele Jungzüchter und meldete sich zum Wettbewerb an. Nach wochenlanger Vorbereitungszeit und stetigem Üben war es dann endlich soweit. In der ersten Bambinoklasse erzielte Tamiya Stephan (10 Jahre) den 1a-Platz. Sie führte ihr Kalb sehr gleichmäßig vor und hatte die Preisrichterin, Christiane Reif, immer im Blick. Den 1b-Platz belegten Zoe Lamberty (5 Jahre) und Sören Stephan (7 Jahren). Zoe Lamberty führte ein fremdes Kalb vor, was den Schwierigkeitsgrad erhöhte. Aber sie hatte dieses fest im Griff und führte es sehr entschlossen durch den Ring und konnte zudem mit Fachwissen zur Fütterung glänzen. Auch Sören Stephan zeigte eine gute Vorführleistung und überzeugte mit seinem Wissen zu seinem Kalb. In der zweiten Jungzüchterklasse überzeugte Paul Krämer (11 Jahre) mit seiner Vorführleistung. Es war zu sehen, dass er viel geübt hatte und bereits einige Kniffs draufhatte, um sein Tier bestmöglich zu präsentieren. Die gute Halfterhaltung, das Hochziehen der Wamme mit der rechten Hand und das schnelle Aufstellen ließ ihn den 1a-Platz in dieser Klasse erreichen. Louis Baumgart (13 Jahre) zeigte ein sehr harmonisches Gesamtbild mit seinem Tier. Er führte es sehr gleichmäßig vor und achtete auf den Abstand zur Ringabgrenzung und belegte den 1b-Paltz. Niklas Knapp (11 Jahre) führte sein Kalb sehr ruhig vor und glänzte mit seinem Wissen zu den Abstammungen seines Kalbes und machte den 1c-Platz. In der letzten Bambinoklasse setzte sich Jonas Krämer (11 Jahre) gegenüber den anderen durch und erzielte den 1a-Platz. Er stellte sein Tier zügig um, als die Preisrichterin um sein Kalb ging. Er hatte sie stets im Blick und auch bei der Aufstellung in der Endlinie folgte er ihr mit den Blicken nach. Auf dem 1b-Platz folgte Hanna Baumgart (13 Jahre). Sie überzeugt vor allem mit einer sehr ruhigen und gleichmäßigen Vorführleistung. Sie überträgt ihre Ruhe auf das Kalb und bildet ein harmonisches Gesamtpaket. Auf dem 1c-Platz stand Jöran Oldenhage. Er führte ein fremdes Tier vor und konnte dieses sehr gut präsentieren und konzentrierte sich ganz auf das Vorführen. Herzlichen Glückwunsch an alle Bambino-Teilnehmer! Das lange Üben hat sich gelohnt!
Miss Hochwald
Last but not least folgte die Wahl zur Miss Hochwald. Fünf Kühe traten zur Siegerauswahl in den Ring und die Preisrichter hatten keine leichte Aufgabe. Sie nahmen sich ausreichend Zeit, um sich alle Kühe nochmal genau anzusehen. Unter lautem rhythmischem Applaus des Publikums fiel dann endlich die Entscheidung. Die neue Miss Hochwald 2022 nennt sich HHH Nicole! Eine Durbin-Tochter aus dem Zuchtbetrieb von Axel Hemmes, Damflos. Der Preisrichter, Nici Nosbisch, war begeistert von dieser tollen alten Kuh, die viel Kraft und viel Stärke verkörpert. Das extrem fest aufgehangene Euter und die super Fundamente rundeten seine Kommentierung zu dieser Kuh ab. Eine Kuh, die wohl jeder Züchter gerne in seinem Stall stehen hätte. Herzlichen Glückwunsch an alle Zuchtbetriebe und ein großes Dankeschön an alle Beschicker, ohne die solch eine Tierschau nicht möglich wäre!
Christiane Reif, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz