Der LOB bietet sich als außerschulischer Lehr- und Lernpartner in der Lehramtsausbildung an der Universität Koblenz an. Hier werden die ersten Kooperations- und Vernetzungsmöglichkeiten gezeigt, wertvolles Basiswissen vermittelt und wichtige Impulse im Sinne der Lehrkräfteprofessionalisierung gesetzt, indem die Studierenden u.a. fundierte Kenntnisse über die landwirtschaftliche Produktion wichtiger Lebensmittel- und Lebensmittelrohstoffe und deren Qualitätsanforderungen erwerben und die verschiedenen Berufsbilder der Betriebe kennenlernen. Insbesondere bei der Thematik „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ trägt der LOB zur Anbahnung verschiedener Fachkompetenzen bei, indem zum Beispiel die Nachhaltigkeitseffekte regional und saisonal produzierter Lebensmittel analysiert und bewertet werden.
Ziel des Pilotprojekts an der Universität Koblenz ist die Entwicklung eines Moduls, mit dem das außerschulische Lernangebot „Lernort Bauernhof“ die konzeptuellen Basisinformationen, die Konzeptumsetzung, die verschiedenen Lehrelemente sowie ausgewählte Inhalte in die Ausbildung von Lehrkräften implementiert werden können. Das Modul mit vier Semesterwochenstunden wird ab dem Sommersemester 2023 im Fachgebiet Ernährungs- und Verbraucherbildung (EVB) der Universität Koblenz durchgeführt, anschließend evaluiert und im Lehrplan verankert. Die im Rahmen des Pilotprojekts entwickelten Unterrichtskonzepte und digitalen Medien werden interessierten Institutionen zur Verfügung gestellt.
Die Universität Koblenz bildet auch Lehrkräfte im Fach Ernährungs- und Verbraucherbildung in Fachwissenschaft und Didaktik aus. Sie bezieht sich hier inhaltlich stark auf die Richtlinie „Verbraucherbildung an allgemeinbildenden Schulen“ des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bildung mit ihren vier Kernbereichen:
- Finanzen, Marktgeschehen und Verbraucherrecht
- Ernährung und Gesundheit
- Medien und Verbraucherrecht und
- nachhaltiger Konsum und Globalisierung
Landwirtschaft entdecken, erleben und begreifen
Die kooperierenden landwirtschaftlichen Betriebe haben individuelle, betriebsspezifische, pädagogische Angebote entwickelt. Damit ermöglichen sie Schülerinnen und Schülern Einblicke in die moderne Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion regionaler Betriebe. Dadurch wird die Kompetenzentwicklung unter anderem in folgenden Bereichen gefördert:
- Konsumentscheidungen/ Konsumentenrolle reflektieren
- Ernährungsalltag und Lebensmittelzubereitung gesundheitsförderlich gestalten
- Lebensmittelqualität beurteilen
- Lebensmittel wertschätzen und
- Nachhaltig konsumieren
Diese komplexen alltäglichen Aufgaben und Kompetenzen verantwortungsbewusster Verbraucherinnen und Verbraucher werden in der Richtlinie Verbraucherbildung an allgemeinbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz umfassend thematisiert. In Rheinland-Pfalz ist die Verbraucherbildung als Querschnittsthema in die bestehenden Schulfächer integriert. Eine handlungsorientierte und lebensweltbezogene Verbraucherbildung gelingt auch in Zusammenarbeit mit außerschulischen Lernorten wie dem Lernort Bauernhof (LOB).
Zum Projekt „Lernort Bauernhof“
Das Projekt „Lernort Bauernhof“ (LOB) wird im Rahmen des rheinland-pfälzischen Entwicklungsprogramms „Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ (EULLE) vom Land, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, sowie des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes (ELER) finanziert. Die Landwirtschaftskammer RLP ist mit der Umsetzung beauftragt. Sie koordiniert die die außerschulischen Unterrichtsangebote, berät LOB-Betriebe sowie interessierte Lehrkräfte, organisiert Weiterbildungen für Betriebsleiter und -leiterinnen, bietet Fortbildungen für Lehrkräfte an und ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
Rückfragen und Kontaktdaten zum Lernort Bauernhof Rheinland-Pfalz, Informationen für Lehrkräfte, Betriebe und Interessierte finden sich unter www.lernort-bauernhof-rlp.de.
Zur Universität Koblenz
Die Universität Koblenz ist eine der jüngsten Universitäten Deutschlands – und fußt gleichzeitig auf einer langen akademischen Tradition. Vier Profilbereiche sind hier auf einzigartige Weise miteinander verbunden: „Bildung“, „Informatik“, „Kultur und Vermittlung“ sowie „Material und Umwelt“. Sie geben auch wichtige Impulse für die Lehrkräftebildung, die an der Universität eine zentrale Rolle einnimmt. Eine fächerübergreifende Zusammenarbeit und kurze Wege auf dem Campus prägen den Universitätsalltag. Sie ermöglichen gelebte Interdisziplinarität und kontinuierliche Innovationen in der Wissenschaft. Ihren rund 9400 Studierenden bietet die Universität Koblenz ein qualitativ hochwertiges und breites Studienangebot. Sie versteht sich als Impulsgeberin in der Entwicklung einer lebendigen Wirtschafts- und Wissenschaftsregion und ist zugleich international sichtbar und vernetzt.
Der Claim der Universität lautet „weiter:denken“. Darin spiegeln sich der Ansporn und der Anspruch aller Mitglieder der Universität, Gewohntes und Bekanntes immer wieder zu hinterfragen, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Dafür bietet die Universität ihren Angehörigen den notwendigen Freiraum, damit sie Studium, Lehre und Forschung weiterentwickeln und beim Ideen-, Wissens- und Technologietransfer neue Wege gehen können.
Fachliche Ansprechpartnerinnen
Universität Koblenz
Fachgebiet Ernährungs- und Verbraucherbildung
apl. Prof. Dr. Michaela Schlich
Universitätsstr. 1
56070 Koblenz
E-Mail: schlich@uni-koblenz.de
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz
Sonja Ziebarth
Burgenlandstraße 7
55543 Bad Kreuznach
E-Mail: sonja.ziebarth@lwk-rlp.de
Pressekontakt
Dr. Birgit Förg
Universität Koblenz
Universitätsstraße 1
560790 Koblenz
Tel.: 0261 287 1766
E-Mail: birgitfoerg@uni-koblenz.de
Text: apl. Prof. Dr .Michaela Schlich