Neben der Futterbereitstellung, der Fütterung und der Vermeidung von Futterresten sind auch Minderungsmaßnahmen im Stall wichtig. Dabei spielt die gesamte Kette des Wirtschaftsdüngeranfalls, des Sammelns und Lagerns bis hin zur Ausbringung eine wesentliche Rolle.
Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass Temperaturen unter 15 °C förderlich sind, die Emissionen gering zu halten. Hierbei kann eine gedämmte Dachhülle helfen und die Lüftung sollte mittels guter Durchströmung – am Besten in Hauptwindrichtung – erfolgen. Durch häufiges Einstreuen wird ebenfalls Feuchtigkeit gebunden und verringert die Ammoniakemissionen.
Die Laufflächen sollten trocken und sauber gehalten werden, d.h. es empfiehlt sich ein möglichst häufiges Abschieben der Flächen. Alle zwei Stunden sollte hier ein Schieber in einem planbefestigten Stall aktiv werden. Durch eine sogenannte Harnrinne in der Schieberführung erfolgt eine schnelle Kot-Harn-Trennung. Ein entsprechendes Bodenprofil unterstützt die schnellere Harnableitung zusätzlich. Auch bei Spaltenböden sollte die regelmäßige Reinigung mit Spaltenschiebern oder Entmistungsrobotern erfolgen. Zu beachten ist, dass auch die Übergänge mit in die Reinigung der Flächen fallen. Die Lagerung von Gülle und Festmist erfolgt idealerweise in abgedeckten Behältern außerhalb des Stalles.
Die mit Gülle beaufschlagten Flächen sollten aus diesen Aspekten heraus möglichst gering gehalten werden. Die zur Steigerung des Tierwohls gewünschten Laufhöfe nehmen in dieser Diskussion eine Sonderrolle ein, da hier die Emissionsflächen vergrößert werden. Umso wichtiger ist es, die Laufflächengestaltung und Reinigung hier mit zu berücksichtigen und bei der Planung schon entsprechende Lösungen vorzusehen.
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Simone Hamann-Lahr
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz