Miss Veitsrodt kommt aus Seibersbach
Am frühen Montagmorgen reisten die Züchter der Züchtervereinigung Koblenz nach Veitsrodt. Hier findet jährlich der große Prämienmarkt statt. Fester Programmpunkt ist hier die Tierschau am Montagvormittag.
Den Start machten die schwarzbunten Färsenklassen. Die Preisrichterin, Christina Rueben, war bereits bei den ersten Klassen von der hervorragenden Qualität begeistert. Die 1a-Platzierung in der ersten Klasse sicherte sich BaS Färöer von Christian Bange, Seibersbach. Sie bestach mit einem sehr ausdrucksvollen Euter, einer guten Oberlinie und Ausgeglichenheit. Dicht gefolgt von Pamela auf dem 1b-Platz von der Krause Lederbach GbR, Hohenleimbach. Diese ausdrucksstarke Färse zeigte ein sehr gute Eutertextur und klare Fundamente. Die großrahmige und milchtypische Sidekick-Tochter von Norbert Wendling, Roth sicherte sich in dieser Klasse den 1c-Platz. Die Hulk-P-Tochter von der Faust Agrar GbR, Niederweiler bestach mit viel Körpertiefe und viel Rahmen. Auch in der zweiten Klasse ging es mit den Färsen weiter. Eine 1st-Grade-Tochter von Christian Bange, Seibersbach überzeugte mit ihrem optimalen Euter. Der Übergang des Vordereuters in die Bauchdecke und auch das fest und hoch aufgehangene Hintereuter ließen sie vor der Sporty-Tochter von Paul Steinebach, Hausen stehen. Diese Färse lief auf sehr guten Fundamenten und die Vorzüge im Beckenbereich ließen sie vor der nächstplatzierten Barman PP-Tochter von Torsten Lorenz, Nieder Kostenz stehen. Auch diese Färse präsentierte sich an diesem Montagmorgen sehr gut und rundete die Klasse perfekt ab.
In der nächsten Klasse folgte ein Farbwechsel und die rotbunten Färsen zogen in den Ring ein. Die Global-Tochter von Christian Bange, Seibersbach präsentierte sich nahezu fehlerfrei. Die sehr gute Vorhand und das fest aufgehangene und breite Hintereuter sicherte ihr den 1a-Platz. In dieser Klasse entschieden nur Nuancen. Die Power-Tochter von Norbert Wendling, Roth stach der 1a-Platzierten in nichts nach. Diese sehr milchtypische Färse bewegte sich auf sehr guten Fundamenten. Auch die sehr gute Euteraufhängung von Vordereuter, als auch Hintereuter überzeugten die Preisrichterin. Ebenfalls mit sehr guten Fundamenten konnte die Sanseo P- Tochter Jacky von der Ackva Agrar GbR, Monzingen glänzen. Das sehr gut beaderte Vordereuter und die Oberlinie rundeten diese Färse ab. Anschließend folgten die Zweitkalbskühe. Hier starteten wieder die schwarzbunten Klassen. In dieser Klasse hatte die Preisrichterin es wirklich schwer ihre Entscheidung zu treffen, denn jede Kuh hatte ihre Vorzüge. Die Diamondback-Tochter von Christian Bange bestach mit einer enormen Körpertiefe und enormen Milchcharakter. Die Vorzüge in der Vorhand und in der Körperkondition gab ihr den 1a-Platz. Die 1b-Platzierte Evita, eine 1st-Grade-Tochter von Norbert Wendling, überzeugte mit ihren sehr guten Fundamenten. Die bessere Bewegung und die optimale Hinterbeinwinkelung ließen sie vor der nächstplatzierten KDB Lotta von der Kröll Drescher GbR, Hausen stehen. Diese ausdrucksstarke Zweitkalbskuh war mit einem breiten und fest aufgehangenen Hintereuter ausgestattet.
In der nächsten Klasse sicherte sich BaS Highway von Christian Bange, Seibersbach den Klassensieg. Die großrahmige und körperstarke Crushtime-Tochter zeigte sich sehr ausgeglichen. Das besser gelagerte Becken und die gute Bewegung rundeten die Kommentierung der Preisrichterin ab. Dicht gefolgt von der Fighter-Tochter von der Ackva Agrar GbR, Monzingen. Diese Zweitkalbskuh präsentierte sich sehr milchtypisch und mit viel Körpertiefe. Die Stärke in der Vorhand und die gute Bewegung auf ihren Fundamenten gaben ihr den 1b-Platz. Darauf folgten zwei ausdrucksstarke Tiere. Beide Zweitkalbskühe von Torsten Lorenz, Nieder Kostenz, zeigten viel Körper, viel Herztiefe und eine gute Oberlinie. Die Klarheit der Fundamente und die bessere Strichplatzierung der Fighter-Tochter ließ sie vor der Barbados-Tochter stehen. Anschließend folgten die rotbunten Zweitkalbskühe. Die Preisrichterin Christina Rueben sprach in dieser Klasse von „zwei Granaten“, die sich im Ring befanden. Die Attico-Red-Tochter von der Krause Lederbach GbR, Hohenleimbach präsentierte sich an diesem Tag sehr ausgeglichen und sehr harmonisch. Die Stärke in der Vorhand, die sehr gute Bewegung und das top Euter sicherten ihr den Klassensieg. BaS Tamina, eine Addison-Tochter von Christian Bange, Seibersbach, folgte darauf. Das „Traumeuter“ und die enorme Körpertiefe machten nochmal das Niveau an diesem Tag deutlich.
Dann folgte der erste Höhepunkt des Tages – die Siegerauswahl schwarzbunt. Sieger wurde BaS Highway. Diese präsentierte sich an diesem Tag am besten und das fabelhafte Euter und die hervorragenden Fundamente gaben ihr den Siegertitel. Als Reservesieger entschied sich die Preisrichterin für BaS Färöer. Diese jugendliche Färse ist bereits stark entwickelt und bewegt sich auf einem tadellosen Fundament. Beide Tiere stammen von Christian Bange, Seibersbach. Anschließend folgte die Siegerauswahl der rotbunten Tiere. Alle vier Tiere in der Siegerauswahl sind ausgezeichnete Kühe, die jeder gerne im Stall stehen hätte. Letztendlich musste aber eine Entscheidung fallen. Siegerin der rotbunten wurde BaS Tesla von Christian Bange. Die Preisrichterin zog die jüngere Kuh vor. Aufgrund des enormen Seitenbildes, des „Wahnsinns-Körpers“ und des makellosen Euters fiel ihre Entscheidung auf die Global-Tochter. Als Reservesiegerin folgte KLH Lara von der Krause Lederbach GbR, Hohenleimbach. Diese bestach an diesem Tag mit ihrem sehr drüsigen und fest, hoch aufgehangenen Hintereuter. Eine sehr ausdrucksstarke Kuh mit viel Milchtyp.
Im Programm folgte ein weiterer Höhepunkt an diesem Tag. Im Bambinowettbewerb zeigen die Jungzüchter ihr Können. Hier geht es darum ihr Kalb optimal zu präsentieren und die Preisrichterin nicht aus dem Auge zu lassen. Wichtig ist, dass die Kinder Spaß an der Sache haben und sich im Vorfeld intensiv mit ihrem Kalb beschäftigen und so eine Bindung zum Tier aufbauen. Weiterhin wird im Rahmen des Bambinowettbewerbes das Wissen zum eigenen Kalb abgefragt. Die fünf- bis zwölfjährigen Teilnehmer begeisterten an diesem Tag die Preisrichterin Christina Rueben und die Zuschauer mit ihrer souveränen Vorführleistung. Stets die Preisrichterin im Blick und eine ruhige Vorführleistung zeigte Anton Gies, Kesseling und sicherte sich den 1a-Platz. Auf dem 1b-Platz war die jüngste Teilnehmerin des Tages Marie-Luise Hemmes, Damflos. Sie hatte ihr Kalb stets im festen Griff und bildete mit dem Tier eine Einheit. Auch das enorme Wissen zur Fütterung und Abstammung begeisterte das Publikum. Ebenfalls eine sehr gute Vorführleistung und eine gute Halfterhaltung zeigte Jacob Faust, Niederweiler. Man merkte, dass auch er sich zuhause intensiv mit seinem Kalb beschäftigt hat. Auch Hannes Gill aus Ippenschied begeisterte an diesem Tag mit seiner tollen Vorführleistung und konnte die Preisrichterin mit dem Wissen zu seinem Kalb überzeugen. Wir freuen uns euch alle im nächsten Jahr wieder beim Bambinowettbewerb begrüßen zu dürfen. Last but not least folgte die Auswahl der Miss Veitsrodt. Christina Rueben bezog das Publikum stets mit ein und erläuterte, dass die Milchviehbetriebe kapitale Kühe benötigen, die alt werden und eine lange Nutzungsdauer mit sich bringen und somit wirtschaftlich für die Betriebe sind. Dann war es endlich so weit und die Wahl zur Miss Veitsrodt fiel auf BaS Highway von Christian Bange, Seibersbach! Das wahnsinnige Seitenbild, das enorme Euter und die Stärke und Körpertiefe ließen die Preisrichterin zu dieser Entscheidung kommen.
Ein großes Danke schön geht an alle Beschicker, die diese Tierschau mit ihren Kühen bereichert haben. In der Vorbereitung steckt ganz viel Arbeit und es ist nicht selbstverständlich, dass die Betriebe diesen Aufwand auf sich nehmen. Die Qualität, die an diesem Tag gezeigt wurde, verdeutlicht, dass wir Spitzentiere in unseren Milchviehbetrieben in Rheinland-Pfalz stehen haben. Wir freuen uns die Beschicker auch im nächsten Jahr in Veitsrodt wieder begrüßen zu dürfen.
Christiane Reif-Lanser, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz