Im Jahr 2024 wurden in Rheinland-Pfalz rund 73.000 Partien mit insgesamt 4,58 Mio. Hektoliter Qualitätswein durch Sachverständige der Landwirtschaftskammer erfolgreich geprüft. Mit einem Minus von 3,2 Prozent der Menge ist der Rückgang deutlich geringer ausgefallen als im Vergleich zum Vorjahr 2023, als der Rückgang minus 7,8 Prozent betrug.
Die Anstellungen nach Weinarten zeigen im Vergleich zum Vorjahr bei Weißwein keine Rückgänge, wohingegen Rotwein bei einem Minus von 14,7 Prozent und die Gruppe der Roséweine bei einem Minus von 5,8 Prozent liegen.
Auch die Anstellungen nach Rebsorten zeigen Verschiebungen. Während sich die Hauptrebsorte Riesling mit einer geprüften Menge von 1,34 Mio. Hektolitern und einem leichten Minus von 0,4 Prozent annähernd auf Vorjahresniveau bewegt, gibt es auch Rebsorten, die bei der Qualitätsweinprüfung deutlich zugelegt haben. Hierzu gehören u.a. Grauburgunder (Menge: 0,48 Mio. Hektoliter mit einem Plus von 7,1 Prozent), Spätburgunder (0,24 Mio. Hektoliter, plus 3,5 Prozent) und insbesondere Sauvignon Blanc (0,12 Mio. Hektoliter, plus 19 Prozent). Deutliche Rückgänge hingegen sind beim Dornfelder (0,51 Mio. Hektoliter, minus 18,2 Prozent) und beim Portugieser (0,15 Mio. Hektoliter, minus 13,5 Prozent) festzustellen. Zu berücksichtigen ist hierbei jedoch, dass beide Rebsorten verstärkt zur Roséwein-Produktion verwendet werden und daher häufig auch ohne Rebsortenbezeichnung als Cuvée vermarktet werden.
Auch bei den Anstellungen nach Betriebsarten zeigen sich Unterschiede. Während Handelsunternehmen (2,75 Mio. Hektoliter, minus 1,7 Prozent) nur leichte Rückgänge verzeichnen, sind diese bei den Weingütern (1,22 Mio. Hektoliter, minus 8,3 Prozent) deutlich höher, während genossenschaftliche Unternehmen (0,6 Mio. Hektoliter, plus 1,1 Prozent) sogar leichte Zuwächse erzielen.
Auch die Entwicklung der Qualitätsweine nach Anbaugebieten ist uneinheitlich. So liegt die Pfalz (1,81 Mio. Hektoliter, minus 0,4 Prozent) annähernd auf Vorjahresniveau, während etwa Rheinhessen (1,87 Mio. Hektoliter, minus 4,1 Prozent) und die Mosel (0,6 Mio. Hektoliter, minus 4,9 Prozent) höhere Rückgänge zu verzeichnen haben.
In Rheinland-Pfalz werden rund 80 Prozent der gesamten Weinernte als Qualitätswein vermarktet. Die übrigen Erzeugnisse werden in den Kategorien Landwein (dazu gehört z.B. auch Federweißer, Perlwein/Secco oder Sekt mit Jahrgangsangabe) oder in der Kategorie Grundwein vermarktet. Dieser Kategorie werden beispielsweise Traubensaft, Grundwein für aromatisierten Wein (Glühwein, Hugo etc.) oder Sektgrundwein ohne Rebsortenangabe zugeordnet.