Doch was sagt der RZÖko eigentlich aus? Und für welche Zuchtziele ist dieser interessant? Dieser ökologische Zuchtwert soll die Selektion explizit für ökologisch und extensiv wirtschaftende Betriebe erleichtern – kann aber natürlich auch von konventionell wirtschaftenden Betrieben genutzt werden. Den Merkmalen Nutzungsdauer (38%) und Gesundheit (21%) wird in diesem Zuchtwert eine hohe Gewichtung gewährt. Der RZÖko zielt demnach darauf ab Abgänge zu vermeiden und die Tiere lange in den Beständen zu etablieren. Der Fokus liegt auf langlebigen und gesunden Kühen, wie Sie jeder gerne im Stall stehen hat. Bezüglich der Leistungsmerkmale wird die Milchmenge in diesem Zuchtwert mit 6% weniger gewichtet. Hintergrund ist, dass ökologisch wirtschaftende Betriebe meist extensiver arbeiten. Es ist eine Herausforderung das enorme Leistungspotential der Rasse Holstein dann vollständig auszufüttern. Angestrebt wird in diesen Fällen meist eine moderate Milchleistung mit guten Inhaltsstoffen. Demnach sind die Milchinhaltsstoffe mit 27% deutlich stärker im RZÖko vertreten. Die Eiweiß- und Fettmenge wird mit einem Verhältnis von 2:1 berücksichtigt. Zusätzlich im RZÖko ist die Körperkondition mit einem Anteil von 5% eingerechnet. Im ökologisch wirtschaftenden Bereich sind mittelrahmige, besser konditionierte Kühe mit vielen Körperreserven gewünscht. Damit soll eine höhere Widerstandsfähigkeit der Herde erreicht werden und somit erhält der BCS seine berechtigte Berücksichtigung in diesem Zuchtwert. Mit 3% ist weiterhin der maternale Kalbeverlauf mit einbezogen.
Der RZÖko erhält zur aktuellen August-Zuchtwertschätzung sein Debut. Mit einer zukünftigen Weiterentwicklung dieses Zuchtwertes ist zu rechnen.