| Tierische Erzeugung

Sonia aus Manderscheid ist Miss Hochwald 2023

Nach der Jubiläumstierschau im letzten Jahr fand am 28.08.2023 die 61. Tierschau der VG Saarburg¬-Kell und der Züchtervereinigung Trier-Wittlich in Kell am See statt.
1a, Sieger alt und Miss Hochwald wird Sonia, eine Lesson- Tochter vom Kapellenhof Krämer GbR, Manderscheid
1a und Sieger Fleckvieh wurde Chari, Wuestensohn x Wildwest, von Peter Stopp, Blieskastel
Der Bambini - und Jungzüchterwettbewerb lockt immer viele Zuschauer an den Ring
Die 3 Jungzüchter vom Kapellenhof Krämer wussten ihre Sonia perfekt in Szene zu setzen

Bei nicht ganz so heißen Temperaturen und ohne Regen lockten die Tierschau und der Bambinowettbewerb wieder viele interessierte Besucher nach Kell am See.

Tierschau

Zu Beginn trat eine extrem starke Färsenklasse der Rasse Holstein in den Ring. Alle fünf Färsen hatten ihre Vorzüge und konnten mit besten Eutern und guten Fundamenten glänzen. Den Sieg in dieser Klasse sicherte sich die schneeweiße Highway-Tochter ZS Pauleta von Stefan und Matthias Zens aus Musweiler. Das etwas Mehr an Harmonie und die sehr fehlerfreien Fundamente gaben ihr den Vortritt vor Margit (Chassy x Brekem) vom Betrieb Tapprich aus Vierherrenborn. Margit konnte sich jedoch, aufgrund ihres etwas drüsigeren und sehr hoch aufgehängten Euters, den Titel beste Euterkuh in dieser Klasse sichern. Auch die beiden Halbschwestern HHH Somalia und HHH Sidonie von Axel Hemmes aus Damflos im dritten und vierten Rang wussten Preisrichter Nico Billen aus Kaschenbach sehr gut zu gefallen. Die zweite Klasse der jungen Holsteinkühe mit zwei und drei Kälbern konnte die rotbunte Ronald-Tochter Nicki vom Kapellenhof Krämer aus Manderscheid für sich entscheiden. Sie wusste ihre Harmonie und das fest aufgehängte Euter geschickt in Szene zu setzen, was sie vor der zweitplatzierten milchtypischen und äußerst harmonischen ZS Phoenix (Hotspot P x 1st Grade) vom Betrieb Zens aus Musweiler, gehen ließ. Die beiden Drittkalbskühe Olanda von Brekem und Kalifornia von Mission P, die beide aus der Zucht von Frank Tapprich aus Vierherrenborn stammen, präsentierten sich sehr kapital und mit guten Beinen und Eutern ausgestattet. Zurecht bezeichnete Preisrichter Nico Billen die Klasse der älteren Kühe mit vier und fünf Kälbern als die „Grandes Dames“ des Schaugeschehens. Hier traten zwei tolle alte Kühe gegeneinander an. Den Sieg entschied letztlich Sonia, eine Lesson-Tochter vom Betrieb Krämer, Manderscheid, aufgrund ihrer Körperstärke und der tadellosen Fundamente für sich. Die Viertkalbige Fleur von der Willems & Wollscheid GbR aus Lampaden konnte sich mit ihrem extrem drüsigen und besonders hohen Euter den Titel der besten Euterkuh sichern.   

Fleckvieh

Auch die Rasse Fleckvieh war in Kell am See wieder vertreten. Diese Rasse wurde von Werner Hauck vom Rinderzuchtverband Franken, der schon seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Keller Tierschau ist, gerichtet. In der Klasse der jungen Fleckviehkühe mit einer Kalbung siegte Chari, eine Wuestensohn-Tochter von Peter Stopp, Blieskastel. Chari konnte sich durch ihre Harmonie und ihr hervorragendes Euter gegenüber ihre beiden Mitstreiterinnen Kiri von Hayabusa (v. Willems & Wollscheid, Lampaden) und einer Impossum-Tochter (v. Stopp, Blieskastel) durchsetzen. Bei den Fleckviehkühen mit zwei und drei Abkalbungen entschied die Beatrice, eine Villeroy-Tochter aus Hutera das Rennen für sich. Beatrice von Willems & Wollschied, Lampaden zeigte sich mit ihren zwei Kälbern extrem fehlerfrei und brachte alles mit, was sich Fleckviehzüchter wünschen. Sie siegte vor einer drittkalbigen Macbeth-Tochter von Peter Stopp, Blieskastel und ihrer Stallgefährtin Sabrina von Hurly.  

Limousin

Neben den Milchkühen, die im Richtring gegeneinander antraten, wurde auch eine Kollektion Mutterkühe der Rasse Limousin, die Johannes Schmitt aus Hentern mitbrachte, gezeigt. Vertreten waren die achtjährige Umira von Bernstein mit ihrem sechsten Kalb Umilla (geb. 21.03.2023), die fünfjährige Utonia mit ihrem dritten Kalb Ualani (geb. 17.02.2023) sowie das knapp zwei Jahre alte Rind Utorax von Jocker. Umira, Utonia und Utorax stammen von dem bekannten Züchter Michael Hausen, Hentern. Die Mutter von Utonia und Utorax ist keine geringere als die erfahrene und mehrfach prämierte Schaukuh Utopa (von Topas), die eine von nur zwei Kühen deutschlandweit mit einer Exterieurbewertung von dreimal 9 Punkten, ist.  

Bambino

Wieder ein absolutes Highlight war der Bambinowettbewerb, bei dem die jüngsten Teilnehmer der Tierschau ihr Können unter Beweis stellen konnten. Wie bereits im vergangenen Jahr lag das Datum der Tierschau noch in den rheinland-pfälzischen Sommerferien, wodurch viele schulpflichtige Jungzüchter am Wettbewerb teilnehmen konnten. Die drei jüngsten Teilnehmerinnen des Bambinowettbewerbs Svea Zelder aus Wittlich, Marie-Luise Hemmes aus Damflos und Lena Krämer aus Manderscheid waren gerade mal vier und fünf Jahre alt. Alle drei führten ihre Kälbchen (zum Teil mit etwas Unterstützung von Eltern oder Geschwistern) selbstbewusst durch den Ring und erzählten der Preisrichterin Christiane Reif wie ihre Kälbchen heißen und was sie fressen. In der zweiten Klasse präsentierten die Sieben- und Achtjährigen ihre vorbereiteten Kälber und konnten mit ihrem Fachwissen zur Fütterung glänzen. Hier konnte sich der achtjährige Emil Zelder aus Wittlich mit einer souveränen Vorführleistung vor den beiden siebenjährigen Mädchen Melia Zelter und Ida Zelder (beide aus Wittlich) durchsetzen. In der älteren Klasse boten die fünf Teilnehmer, die 12 und 14 Jahre alt waren, den Zuschauern bereits eine Vorführleistung, wie sie auch bei Erwachsenen mit laktierenden Milchkühen zu sehen ist. Hier setzte sich Jonas Krämer, der sein Jungrind sehr gut im Griff hatte, es gleichmäßig präsentierte, die Preisrichterin stets im Blick hatte und sein Tier zügig richtig aufstellen konnte, gegenüber den anderen durch. Auf dem 1b-Platz rangierte Paul Krämer, der ebenfalls alle Regeln des richtigen Vorführens beherrschte und beherzigte. Simon Krämer, der mit seinem Jungrind ein sehr harmonisches Gespann bildete, erzielte den 1c-Platz. Eine fehlerfreie Vorführleistung zeigten auch Hanna und Louis Baumgart aus Morbach mit ihren beiden Tieren, mit denen sie viel im Vorfeld geübt hatten. Ein großes Dankeschön an die Kinder und Jugendlichen für ihre tolle Leistung und das fleißige Üben für den Wettbewerb. Es ist nicht immer einfach zum Teil etwas störrische kleine Kälber und Jungrinder vor vielen Leuten an solch einem Tag zu präsentieren. 

Miss Hochwald

Den Höhepunkt des Schaugeschehens bei den Milchrindern bildete die Siegerauswahl und die Kür zur Wahl zur Miss Hochwald 2023. Für diese Entscheidung traten vier Kühe in den Ring, die die Preisrichter Nico Billen und Werner Hauck nochmal genauestens in Augenschein nahmen. Zur Auswahl standen die rotbunte Nicki von Ronald, die Siegerin jung der Holsteins, Sonia von Lesson, die Siegerin alt der Holstein, Fleur von Anamur, die Kuh mit dem besten Euter der Schau und für die Rasse Fleckvieh Chari von Wuestensohn. Das Publikum applaudierte währen Nico Billen zwischen Kühen hin und her ging und sich schließlich für die schwarzbunte Lesson-Tochter Sonia vom Kapellenhof Krämer aus Manderscheid entschied. Er begründete seine Entscheidung damit, dass Sonia mit ihren Kälbern ein sehr gutes Euter habe und sich auf hervorragenden Fundamenten bewege. Somit geht der Titel in diesem Jahr an Familie Krämer aus Manderscheid, die sich seit vielen Jahren immer engagiert an der Keller Tierschau beteiligen. 

Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank an alle Aussteller und Züchter. Ohne das Engagement der Landwirte und Teilnehmer wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich.

Nadine Hemmes, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz

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