Ab 8 Uhr wurden die 81 Tiere auf das Gelände der Familie Stollen im hessischen Ober-Bessingen bei Gießen aufgetrieben. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. So gab es etwa Ziegenwurst vom Grill und Ziegenkäse. Zudem wurden auch andere Produkte von Schaf und Ziege, wie Felle und Seifen angeboten. Für die jüngsten Besucher gab es die Möglichkeit, ihre Zeit mit Ponyreiten zu vertreiben.
Als Preisrichter konnten Dr. Gerlinde Jux-Straatmann und Katja Götz gewonnen werden. Diese bewerteten bunte deutsche Edelziege, weiße deutsche Edelziege, Burenziege, Pfauenziegen und Anglo-Nubier-Ziege.
Uwe Baldes vertrat die Rheinland-Pfälzer und brachte zwei seiner weißen deutsche Edelziegen mit: Miss Veitsrodt Grazia und Elfriede. Die bereits im Jahr 2018 geborene Elfriede erreichte in ihrer Gruppe den dritten Platz, knapp hinter Cundula und der Vorjahressiegerin Covida, beide von Dietrich Steffens aus Hessen. Die hervorragenden Euter der hessischen Konkurrenten, die von den Preisrichtern mit jeweils 9 Punkten bewertet wurde, stachen besonders hervor. Covida konnte die Preisrichter mit ihrem perfekten Voreuter, optimale Strichplatzierung und rundem Euter erneut begeistern. Sie sicherte sich den Titel der 1a Siegerin und wurde erneut Eutersiegerin unter allen Milchziegen. Auch ihre im Februar 2022 geborene Tochter stach hervor und wurde zur 1a Ziege ihrer Gruppe ernannt. Die rheinland-pfälzische Veitsrodt-Siegerin Grazia erreichte einen respektablen dritten Platz.
Die größte Konkurrenz gab es bei den Burenziegen. Insgesamt wurden 38 Tiere dieser Rasse aufgetrieben, darunter drei Ziegen von ZG Burenziegen Buchfinkenland aus Rheinland-Pfalz. Die Rotbraune Malu sicherte sich den zweiten Platz bei den Burenziegen, gefolgt von ihrer Halbschwester Meike auf dem dritten Platz. Lediglich die Jenete von der niedersächsischen Züchterin Yvonne Jilg, nun in Besitz von der Hessin Pia Wojcinski übertraf sie. Als Fleischsieger wurde der Bock Gladiator ausgezeichnet, ebenfalls aus der Zucht von Frau Wojcinski. Er zeigte neben einem guten Fundament auch eine schöne Breite.
Bei der Zweinutzungsrasse Anglo-Nubier wurden die Rheinland-Pfälzer durch die Petra Kunz repräsentiert. Ihre beiden vielversprechenden Jungtiere waren mit ihren 4 Monaten für eine Bewertung zu jung. Der im Februar 2022 geborene Anglo-Nubier Bock Ario von Heike Zecher wurde aufgrund seiner Bemuskelung als 1a Bock, ihre Betty-Blue als 1a ausgezeichnet.
Besonders schön waren auch die Pfauenziegen von Claudia Kirse aus der hessischen Rhön. Diese zur rhöner Landschaft passende Gebirgsrasse stammt aus der Schweiz und ist trotz ihrer besonderen Farbzeichnungen in Deutschland selten.
Nach einer Pause, die mit einer Show des 21-jährigen Mini-Shetlandpony Hannibal gefüllt wurden, präsentierten die Züchter drei ihrer besten Tiere als Sammlung. Die hessische Ziegenkönigin Anne I. überreichte Rita Meilinger-Balser für ihre Sammlung von weißen deutschen Edelziegen die Medallie für besondere Leistung in der Tierzucht vom LLH. Reservesiegerin wurde die Sammlung der Pfauenziegen von Frau Kirse, die als Preis eine Klauenschere erhielt.
Anschließend fand die Auktion des hessischen Ziegenzuchtverbandes e.V. statt, die durch den Auktionator Martin Steffens geleitet wurde. Von den 15 zu auktionierenden Tieren bekamen zwei Burenböcke und eine Burenziege neue Besitzer.
Mara Lamby, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz